Blumenmond im Mai 2025: Was der Micro Flower Moon am 12. Mai wirklich zeigte

Blumenmond im Mai 2025: Was der Micro Flower Moon am 12. Mai wirklich zeigte

Ein Vollmond mit Frühlingsduft – und ein bisschen kleiner als sonst

Montagabend, 12. Mai 2025, hat ein Vollmond den Himmel erhellt, der im Kalender der populären Mondnamen als Blumenmond läuft. Exakt voll war der Mond um 18:55 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt stand er zwar schon in der perfekten Sonne-Erde-Mond-Reihe, sichtbar wurde das Schauspiel aber erst nach Sonnenuntergang – in Wien kurz nach 20 Uhr, in Paris wenig später.

Der Mai-Vollmond war ein sogenannter "Micro Flower Moon". Der Mond befand sich nahe seines fernsten Bahnpunkts (Apogäum), rund 405.000 Kilometer von der Erde entfernt – umgerechnet etwa 251.828 Meilen. Dadurch wirkt er am Himmel rund 6 bis 7 Prozent kleiner als ein durchschnittlicher Vollmond und bis zu etwa 14 Prozent kleiner und etwas lichtschwächer als ein Supermond. Mit bloßem Auge fällt das kaum auf, im direkten Fotovergleich aber schon.

Wer den Blick hob, fand den Vollmond im Sternbild Löwe, nicht weit vom hellen Stern Regulus. Der Mond zog von Ost-Südost über den Abendhimmel, stieg in der Nacht höher und sank Richtung Westen am frühen Morgen. Eklipse? Fehlanzeige. Eine Mondfinsternis entsteht nur, wenn der Vollmond nahe den Bahnknoten des Mondes steht. Diesmal war die Geometrie nicht passend.

Der Begriff "Blumenmond" kommt aus nordamerikanischen Traditionen und wurde über Veröffentlichungen wie das Maine Farmers' Almanac verbreitet. Er spielt auf die Blütezeit im Mai an. In älteren Quellen tauchen für diesen Monat auch Namen wie Corn Moon (Mais), Corn Planting Moon (Aussaat), Milk Moon (Milch) oder Hare Moon (Hase) auf. In buddhistischen Gemeinschaften steht der Mai-Vollmond außerdem für Vesak, das an Buddhas Geburt, Erleuchtung und Tod erinnert. In Europa gab und gibt es eigene Volksnamen, die oft stärker an regionale Naturereignisse gebunden sind – eine einheitliche Liste gibt es hier nicht.

Warum wir diesen Vollmond schon am Nachmittag "voll" nennen, obwohl er erst später gut zu sehen ist? Der Vollmond ist ein Zeitpunkt, kein Zustand. Die exakte Phase dauert nur einen Moment. Für unser Auge macht das keinen Unterschied: Der Mond wirkt Stunden davor und danach praktisch gleich rund.

Die Sache mit dem Micro- und Supermond ist schnell erklärt. Die Mondbahn ist leicht elliptisch. Im erdnächsten Punkt (Perigäum) sind es rund 363.000 Kilometer, im fernsten (Apogäum) gut 405.000 Kilometer. Fällt der Vollmond in die Nähe des Perigäums, sprechen viele von einem Supermond; liegt er am Apogäum, nennen wir ihn Micro-Mond. Der Unterschied in Größe und Helligkeit ist real, aber dezent. Unser Gehirn spielt außerdem mit: Am Horizont wirkt der Mond oft größer – eine optische Täuschung, die "Mondillusion". Fotografiert man ihn, verschwindet dieser Effekt sofort.

Spürbare Folgen hatte der Micro-Mond vor allem auf die Gezeiten – allerdings im Kleinen. Weil der Mond weiter weg war, fiel die Anziehung etwas schwächer aus als bei Supermonden. Küsten merken das als etwas weniger ausgeprägte Springtiden. Für den Alltag ist das kaum relevant, für Ozeanografen schon.

Die Sichtbedingungen waren in weiten Teilen Mitteleuropas freundlich. Nichts schlägt den Blick von einem dunkleren Ort am Stadtrand. In Paris bieten sich die Ufer der Seine, der Parc de Saint-Cloud, der Bois de Boulogne oder der Bois de Vincennes an. In Wien lohnen Kahlenberg, Cobenzl, die Donauufer oder der Wienerwald. Wer in der Stadt bleibt, sucht sich freie Horizonte und schattet blendende Laternen mit dem Körper oder einer Mauer ab.

Astronomisch interessant war die Nähe zu Regulus, dem Hauptstern im Löwen. Regulus ist ein heißer, bläulich-weißer Stern erster Größenklasse. Er kann im direkten Vergleich blasser wirken, weil der Mond ihn überstrahlt. Mit einem Fernglas, leicht abseits vom Mond, tauchen weitere Sterne im Löwen auf – ein netter Kontrast zwischen eisigem Sternenlicht und warmer Mondscheibe.

Der Vollmond begleitete Beobachter drei Nächte lang – am Sonntag davor, am Montag der exakten Phase und am Dienstag danach. Wer den perfekten Moment verpasste, konnte trotzdem gute Bilder machen. Der Trick ist, Gebäude, Brücken, Bäume oder Hügel in die Komposition zu holen. Der Mond wirkt dann größer und das Foto lebendiger.

Für alle, die fotografieren wollten, hier ein kompakter Praxisblock:

  • Smartphone: Nachtmodus nutzen, Fokus auf den Mond setzen und die Helligkeit etwas herunterziehen (Belichtung um ca. −1 EV). Digitale Zooms meiden – lieber näher heran oder später zuschneiden.
  • Kamera mit Wechselobjektiv: 200–400 mm Brennweite, Startwerte etwa 1/125 s, Blende f/8, ISO 100–200. Bei sehr hellem Mond kann auch 1/250 s passen. Immer mit Stativ arbeiten.
  • Für Landschaft und Mond zusammen: kürzere Brennweiten (35–85 mm) und eine Belichtungsreihe (Bracketing) anlegen, damit Mondstruktur und Umgebung stimmen.
  • Manueller Fokus auf unendlich (leicht zurückdrehen, bis Sterne punktförmig sind) und Spiegelvorauslösung/Elektronischen Verschluss nutzen, um Vibrationen zu vermeiden.

Wer genauer hinschaute, sah am Terminator – der Grenze von Licht zu Schatten – keine deutliche Kante, weil es Vollmond war. Das ist der Nachteil der vollen Phase: Kaum Schatten, wenig Relief. Für Krater und Gebirge ist der zunehmende oder abnehmende Mond spannender. Dafür liefert der Vollmond die stimmungsvollsten Szenerien über Städten und Seen.

Noch eine häufige Frage: Beeinflusst Vollmond unseren Schlaf? Einzelne Studien fanden minimale Effekte, viele andere finden nichts Belastbares. Klar ist: Helles Licht am Abend – egal ob Straßenlaterne, Bildschirm oder Mond – kann die innere Uhr etwas verschieben. Wer empfindlich ist, dunkelt das Schlafzimmer ab und legt Geräte früh zur Seite.

In der Südhalbkugel passen die volkstümlichen Namen nicht einfach. Dort ist Mai Spätherbst. Entsprechend heißen die Vollmonde regional anders und orientieren sich an den dortigen Jahreszeiten und Naturzyklen. Einheitliche, weltweit gültige Volksnamen gibt es nicht – sie sind kulturell gewachsen und lokal geprägt.

Wer den nächsten großen Kontrast sehen will, notiert sich die Supermond-Zeitfenster im Herbst 2025: Dann steht der Vollmond der Erde wieder deutlich näher und wirkt größer. Bis dahin lohnt sich ein Blick auf die Planeten: In den kommenden Monaten rutschen die hellen Gasriesen wieder in bessere Abend- und Morgenfenster, und frühe Sommernächte sind für Ferngläser meist ruhiger und klarer.

Zum Schluss noch der praktische Ablauf für Beobachter: Der Mond geht um die Vollmondphase herum kurz nach Sonnenuntergang auf, steht um Mitternacht hoch und sinkt zum Morgen. Wer Spiegelungen mag, sucht sich Wasserflächen. Wer Silhouetten will, plant mit Karten-Apps die Linie zwischen Standort, Motiv und Mondaufgang. Und wer einfach nur schauen will, findet den schönsten Moment oft in der bürgerlichen Dämmerung, wenn der Himmel noch tiefblau ist und der Mond wie eine Laterne aufflammt.

Hintergrund: Was der Mai-Vollmond über unseren Himmel erzählt

Die Mondbahn ist geneigt. Deshalb läuft der Mond nicht exakt auf der Ekliptik, also der scheinbaren Bahn der Sonne. Im Mai steht der Vollmond grundsätzlich näher an der Ekliptik-Höhe des Löwen, was ihm in Mitteleuropa eine recht bequeme Höhe über dem Horizont beschert. Das mindert atmosphärisches Flimmern und lässt Details stabiler erscheinen – hilfreich für Fotos und für einen scharfen Eindruck am Fernglas.

Der Micro-Mond ist ein schönes Beispiel dafür, wie Astronomie und Wahrnehmung zusammenspielen. Physikalisch ändert sich Größe und Helligkeit etwas. Psychologisch überstrahlt die Umgebung viel. Ein Vollmond über der Stadt wirkt groß, weil unser Gehirn bekannte Größenmaßstäbe – Häuser, Brücken, Hügel – danebenlegt. Freistehend im Zenit wirkt die gleiche Mondscheibe kleiner.

Auch die Farbe täuscht. Nah am Horizont erscheint der Mond oft warmgelb bis orange. Das liegt an der längeren Strecke durch die dichte, staubige Atmosphäre. Kurzwelliges Licht wird stärker gestreut, rötliche Töne bleiben übrig. Steigt der Mond hoch, kühlt die Farbe wieder in Richtung Weiß.

Technisch gesehen ist die Vollmondnacht gar nicht die beste für die Beobachtung von Kratern. Ohne Schatten gibt es wenig Relief. Wer Strukturen sehen will, wählt lieber die Nächte rund um Halbmond. Wer Stimmung sucht, bleibt beim Vollmond: Er malt helle Kanten auf Dächer, legt glitzernde Bänder auf Flüsse und lässt Nebel weicher wirken.

Und noch ein Tipp für die Planung: Wetter-Apps sind gut, aber für Himmelsqualität sind Wolkenhöhe, Transparenz und Wind wichtig. Dünne Schleierwolken machen den Mond dramatisch, rauben aber Details. Klarheit nach einer Kaltfront bringt die besten, knackigen Kontraste – auch in Städten.

Unterm Strich war der Blumenmond 2025 ein ruhiger, sauberer Himmelsmoment: kein Spektakel wie eine Finsternis, aber ein Lehrstück darüber, wie kleinste Unterschiede in der Mondbahn unser Auge und unsere Fotos verändern – und wie Traditionen Namen prägen, die uns heute noch an die Jahreszeit erinnern.

Autor
Finnegan Schuster

Hallo, ich bin Finnegan Schuster, ein begeisterter Sportexperte mit besonderem Fokus auf Golf. Ich habe mein Leben lang verschiedene Sportarten betrieben und mich schließlich auf den Golfsport spezialisiert. Mein Wissen und meine Erfahrungen teile ich gerne in Form von Artikeln und Blog-Beiträgen. Neben meiner Leidenschaft für das Schreiben organisiere ich auch Golfturniere und gebe Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene. Mein Ziel ist es, anderen Menschen die Freude am Golfspiel näher zu bringen und ihnen dabei zu helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern.